Olokun

Olokun/The Great Provider

Wassergöttin und Heilsbringerin

Olokun ist eine Wassergöttin, die in der nigerianischen Kultur eine große Rolle spielt. Sie wird als Überbringerin von Wohlstand, Stärke und Reichtum gesehen. In ihr manifestiert sich das Zusammenspiel von Fluss und Ozean. Die Verbindung mit dem Benin-Königreich, Nigeria, der ursprünglichen Heimat des Bildhauers Samson Ogiamien, liegt auf der Hand: War es doch der Handel über das Wasser, der das Benin-Königreich reich gemacht hat.

Es wird gesagt, ein Triumvirat importierter Luxusgüter – prächtige Korallenketten, rote Ododo-Stoff und zahlreiche wertvolle Metalle – sei Olokun geraubt worden. Sie trägt diese Insignien bei sich und bringt sie zu allen, denen sie gut gesinnt ist. Die Beton-Metall-Skulptur stellt die Wassergöttin Olokun dar, die vom Fluss kommend ein großes Gefäß voller Geschenke auf ihrem Kopf mit sich trägt. An ihrer Hand folgt ihr ein Kind.
Diese Arbeit bildet gemeinsam mit „Stranded“ und dem „Ausrufer“ einen sehr persönlichen Zyklus im Werk Samson Ogiamiens: War „Stranded“ noch das Selbstporträt eines Afrikaners, der hier gestrandet ist, völlig am Sand in seiner unsicheren Situation, hat er mit dem „Ausrufer“, der die Terrasse des Auschlössls ziert, um Aufmerksamkeit gerufen. Olokun erhört nun diesen Ruf. Sie repräsentiert mit ihren wertvollen Gaben nicht nur die afrikanische Identität des Künstlers, vielmehr gibt sie den Gestrandeten, den MigrantInnen Stärke, Hoffnung und Mut. Die in ihr manifeste Verbindung von Ozean und Fluss verdeutlicht die Wichtigkeit eines gelungenen Zusammenspiels von afrikanischer und europäischer Identität.

Olokun – The Great Provider

Olokun is a water goddess seen as a supplier of wealth, connecting the river and ocean, and is associated with the transatlantic trade and with Benin Kingdom, ancestral home of the sculptor. Even before the Portuguese, who first sailed to Benin’s port Ughoton in the late fifteenth century arrived,  trade had flourished amongst African canoeing merchants.
It is said that a triumvirate of imported luxury goods–magnificent coral necklaces, luxurious clothing and many precious metals—were stolen from Olokun. Depicted with a child, and bearing gifts, Ogiamien’s sculpture of Olokun brings these insignia to everybody she favours. The concrete metal sculpture portraits the water goddess Olokun who coming from the river bears a big vessel filled with gifts.  

 

This artwork in combination with the sculptures „The Stranded“ as well as „The Town Crier“ is part of a personal series of Samson Ogiamien’s artistic work: “Stranded” depicted a self-portrait of an African, who got stranded due to his insecure situation in Europe.  „The Town Crier”, in front of the Café Auschlössl calls for attention in order to create awareness. This call was perceived by Olokun whose precious gifts not only represent the artist’s African identity but moreover provide the stranded, the migrants with strength, hope and courage. Olokun representing the vital connection between the rivers and oceans reinforces the importance of a successful mutual interaction of African and European identities.